Trockentrenntoilette – Test und Erfahrungsbericht

Wir sind nun schon einige Jahre unterwegs, aktuell ist unsere Chemietoilette mit an Board. Da wir nun vermehrt mit Schau auf’s Land oder auch auf Stellplätzen frei stehen, ist die Entleerung der Kastentoilette sehr mühsam sowie die Suche nach Ver- und Entsorgungsplätzen teilweise nicht einfach. Daher haben wir uns nun entschieden, auf eine Trockentrenntoilette umzusteigen.

Unsere Überlegungen

Es war einfach mühsam, immer eine Entleerung für die Kassettentoilette zu finden. Eine Autobahnraststätte in ~20 Minuten Entfernung hätte eine Möglichkeit, um 1,- € Einwurf die Chemietoilette zu entleeren. Das ging so weit auch immer gut, leider war aber das Wasserhahn zum Spülen und Nachfüllen jedes Mal ohne Funktion. Ein Stellplatz auf der anderen Seite der Stadt bietet ebenfalls eine Servicestation an, wenn man nicht nächtigt sind hier 5,- € zu bezahlen. Neben der Mühsamen Entleerung spielte auch der Umweltgedanke eine Rolle beim Umstieg.

Die Vorteile

  • Man benötigt kein Wasser, weder zum Spülen, noch für den Schwarzwassertank
  • Man braucht keine Chemie
  • Es entsteht kein Schwarzwasser, das extra entsorgt werden müsste
  • Die Entsorgung soll stressfrei und einfach sein
  • ebenso soll die Reinigung einfach sein

So funktioniert eine TTT

Die Funktionsweise ist eigentlich ganz einfach. Das kleine und große Geschäft wird im sogenannten Separator getrennt. Der Urin kommt in einen Kanister. Die Feststoffe in einen mit Plastiksackerl ausgelegten Kübel. Über die Fäkalien kommt ein Streu.

Entstehen keine Gerüche (siehe Fazit)

Wir haben zahlreiche Quellen gelesen und viele YouTube Videos angeschaut. Durch den Streu soll das große Geschäft trocknen und nicht riechen. Der Urin ist in einem Kanister, verschiedene Hersteller haben verschiedene Systeme – ob Pfropfen oder verschiedene Silikonmembrane sollen das überschwappen bei der Fahrt und auch entstehende Gerüche vermeide. Tendenziell soll der Urin häufiger zu Gerüchen führen, als die festen Ausscheidungen. Wir sind gespannt und werden hier berichten.

Update: All die Youtube Videos mit „es riecht nicht“ können wir leider gar nicht nachvollziehen.

Wie entsorge ich eine Trockentrenntoilette?

Die Entsorgung soll wesentlich einfacher als bei Kastentoiletten sein: Der Urin kann in jede Toilette – ob am Campingplatz, Stellplatz oder auf der Raststätte entleert werden. Die Beutel mit dem Kot können – wie Windeln oder Hundekotbeutel – im Restmüll entsorgt werden.

Der Vergleich

Wir haben einige Modelle angeschaut und verglichen. Am Ende zeigen wir Euch, für welche TTT wir und entschieden haben und nenne auch die Gründe, wieso dieses Modell für uns am besten gepasst hat. Verglichen haben wir Toiletten mit etwa 5 Liter Urinkanister und einem Feststoffbehälter in passender Größe – alle für etwa 10 Toilettengänge.

BOXIO: In einer Eurokiste ist diese Toilette untergebracht. Das günstige Klo ist aus recyceltem Kunststoff gefertigt. Die Sitzhöhe ist mit 26cm ziemlich niedrig, es gibt aber eine Zusatzbox als Erhöhung und gleichzeitig als Stauraum für Streu, Toilettenpapier oder Reiniger. Das Modell ist sehr platzsparend und wasserdicht, kann also auch im Freien stehen.

Trelino und Trelino Evo hat verschiedene Größen im Angebot. Für unsere Überlegungen kam die Größe M infrage. Die Toilette sieht wirklich gut aus, sehr reduziert und auf den ersten Blick nicht wie ein Klo. Diese TTT hat eine Sitzhöhe von 36 Zentimetern, eine Soft-Close Deckel sorgt für Komfort. Als Geruchs- und Ausschwappschutz kann man eine Silikonmembran extra kaufen, welcher etwa alle 3 Monate gewechselt werden sollte. Extra müssten auch die Griffe gekauft und montiert werden.

Trobolo fertigt Trockentrenntoiletten aus Holz, seit kurzem gibt es aber auch eine kompakte Kunststofftoilette. Das WandaGo bietet einen Standfuß, welcher das Klo auf ~50cm Sitzhöhe bringt. Ein Toitellenpapierhalter und ein sogenanntes Safe-Shell-System sind inkludiert.

Wofür haben wir uns entschieden

Wir haben uns letztlich für die Trobolo WandaGo entschieden. Einerseits war der Peris von 229,- Euro und die inkludierten Gadges wie der Membran gegen Gerüche beim Urin und der Klopapierhalter ausschlaggeben. Die Sitzhöhe von fast 50 Zentimetern auf der Erhöhung und die geringe Höhe beim Wegräumen brachte uns noch zusätzlich Stauraum, da die Chemietoilette höher war. Wir haben kurzerhand eine Schublade darüber gebaut wo wir nun Streu, Spray und Klopapier verstauen.

Der erste Eindruck war gut, tatsächlich wackelt nichts, wenn man das Klo auf seine Erhöhung stellt. Auch der Kunststoff greift sich im ersten Moment sehr hochwertig an, der herausnehmbare Klopapierhalter, welcher an der Seite angebracht werden kann, sieht praktisch aus. Wie das alles dann im Gebrauch funktioniert, erfahrt ihr jetzt:

Erfahrungsbericht Trockentrenntoilette TROBOLO WandaGo

Nach einigen Wochenenden können wir ein Zwischenfazit geben. Die erste und wahrscheinliche wichtigste Frage, wie wir uns stellten war:

Stinkt die Trockentrenntoilette?

Unsere Antwort ist ein klares Ja! Es stinkt, und zwar auch deutlich mehr, als es die Chemietoilette getan hat. Die erste Sitzung beim kleinen Geschäft ist noch neutral. Sobald der Tank aber gefüllt ist, entweicht natürlich Luft, sobald Flüssigkeit nachläuft, und das riecht man. Das große Geschäft ist natürlich auch nicht geruchsneutral. Mit Streu bedeckt riecht es trotzdem, sobald man die Toilette öffnet. Auch beim Entsorgen muss man den Van einige Zeit lüften, damit der unangenehme Geruch verschwindet. Der Kunststoff nimmt den Fäkalgeruch an und gibt den, auch nach der Leerung einige Zeit weiter ab, sodass beim Öffnen noch länger die Fäkalien zu riechen waren.

Ist das Ausleeren wirklich einfach?

Unsere Antwort ist ein klares Ja! Der Urin wird „einfach“ ausgekippt. Zwar ist der Kanister der TROBOLO WandaGo etwas umständlich zu leeren, da er einen Rand hat, muss der komplett auf den Kopf gestellt werden. Trotzdem bleibt immer etwas Flüssigkeit drinnen. Auch die Feststoffe sind – mit Ausnahme des Dufts – sehr einfach zu entsorgen. Sackerl zuknoten und wegwerfen. Das ist auf jeder Autobahnraststätte möglich. Etwas Urin war bei uns immer neben dem Kanister am Boden der Toilette gelandet, das ist aber einfach mit Küchenrolle wegzumachen.

Würdest Du die TROBOLO nochmals kaufen?

Das nette Gadget wie der Toilettenpapierspender stellten sich im Gebrauch aus völlig unnötig heraus. Das quadratische, gefaltete Papier kostet ein Vielfaches gegenüber normalen Klopapierrollen, den Spender jedes Mal seitlich anzuklippen ist auch nervig. Die Erhöhung hingegen ist praktisch, mach das Klo gesamt schön klein und der Sitzkomfort ist gut, die Sitzfläche ist uns allerdings etwas zu klein. Der Kunststoff im Urinsammelbehälter ist etwas rau, hier bleiben immer einige Tropfen stehen. Wir haben uns angewöhnt, mit Zitronensäure-Wasser nachzusprühen. Das Klo ist praktisch, aber eines von vielen – die Vorzüge, die uns überzeugt haben, stellten sich im Nachhinein als eher „nutzlos“ dar. Vielleicht würden wir auf einer Messe mehrere TTT anschauen und nochmals vergleichen…

Fazit

Eine Trockentrenntoilette ist perfekt zum Ausleeren. Die Angaben, dass keine Gerüche entstehen, können wir aber nicht nachvollziehen. Auch haben wir im Vergleich zur Chemietoilette mehr Gerüche wahrgenommen. Da wir aber öfters autark stehen oder via Schau aufs Land, Landvergnügen oder wie sie alle heißen unterwegs sind und nicht ständig eine Entsorgungsstation greifbar ist, wird die TTT dennoch weiterhin mitfahren.

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