Camping mit dem Motorrad

Ratgeber: Campingtrip mit dem Motorrad – Packliste und Tipps

Die Sterne leuchten klar am Himmel und das Lagerfeuer knistert gemütlich und die Luft duftet nach Wiese und Wald. Bei dieser Vorstellung kommen Glücksgefühle auf. Bei einem Campingtrip mit dem Motorrad durch Österreich und Europa wird dieser Traum zur Wirklichkeit.

On the road: Campingtrip mit dem Motorrad

Eine Motorradtour ist für Urlauber, die Lust auf ein Abenteuer haben, eine großartige Option zu einer Reise mit dem Auto oder dem Wohnwagen oder Wohnmobil. Bei einem aufregenden Roadtrip durch die Berge und Täler kommen Abenteurer auf zwei Rädern voll auf ihre Kosten. Österreich hält viele atemberaubende Aussichten auf Wälder, Klippen, Gebirge oder Dörfer bereit.

Ein solcher Trip muss trotz aller Liebe zur Spontanität gut vorbereitet werden. Mit einer schlechten Ausrüstung bereitet auch die schönste Tour nicht viel Freude. Die folgende Checkliste für Motorradcamper ist bei der Auswahl der wichtigsten Reiseutensilien sehr hilfreich.

Die perfekte Packliste für einen Motorrad-Roadtrip

Der Ruf der Berge wurde vernommen, doch nun muss für die Reise gepackt werden. Bei einem Campingausflug mit dem Bike gibt es doch viel zu beachten. Die größten Probleme liegen auf der Hand, ein Motorrad und ein Motorradanhänger bieten nicht allzu viel Platz für das Gepäck. Daher geht es beim Packen für einen Motorradtrip vorrangig um die Gewichtsreduktion.

Nur das Notwendigste kann mit auf die Reise. Der aufgezwungene Minimalismus schadet aber keineswegs. Nur die Planung muss nun mal etwas sorgfältiger sein als bei einer Autoreise.

Aber irgendwie macht auch ebendieser Verzicht den Reiz einer solchen Tour aus. Zurück zu den Wurzeln zu gehen und lernen, dass es nicht nur auf die materiellen Dinge im Leben ankommt. Erlebnisse und Erfahrungen sind wertvoller als Gegenstände.[/su_note]

Auch die beste Campingausrüstung ist immer einen Kompromiss zwischen einem kleinen Packmaß, geringem Gewicht, etwas Komfort und einem akzeptablen Preis. Vor allem das ultraleichte Equipment für Expeditionen ist nicht günstig.

Zelt

Vor allem auf einer aufregenden Reise ist guter und erholsamer Schlaf sehr wichtig. Eine Motorradtour über Stock und Stein bedeutet automatisch auch eine körperliche Herausforderung. Darum ist ein gutes Zelt für die Motorradtour zum Schlafen extrem wichtig und daher auch der erste Punkt auf der Checkliste.

Ein gutes Zelt für einen Campingtrip mit dem Motorrad ist klein, leicht und kompakt, verfügt aber trotzdem über zwei Nischen. Schließlich möchte man nicht unbedingt die schmutzige, schwere und sperrige Motorradkleidung neben der Thermomatte liegen haben. Zudem kann man auch besser kochen, wenn es dann doch mal regnen sollte.

Ein Zelt aus einem leichten Material wie zum Beispiel Nylon ist sehr gut geeignet. Nylon bietet einige sehr große Vorteile. Es wiegt nicht viel, ist aber trotzdem sehr robust und pflegeleicht. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Zeltaufbau schnell und unkompliziert ist. Dies ist sehr relevant, da es bei einer Tour jeden Abend auf- und abgebaut werden muss. Nach einer langen Fahrt hat man keine Lust mehr, sich mit einem komplizierten Zelt herumzuschlagen. Schnellaufbauzelte stellen daher eine gute Möglichkeit dar.

Schlafsack

Auch im Sommer kann es nachts richtig kalt werden. Vor allem in hohen Lagen kühlt die Luft nach Sonnenuntergang doch erstaunlich schnell ab. Ein guter Schlafsack schützt vor der nächtlichen Kälte und ist zudem noch weich und bequem.

Schlafsäcke aus Polyester sind leicht, komfortabel und wärmeisolierend. Niemand möchte schließlich nachts frieren oder mit Rückenschmerzen erwachen. Sonst verliert man schnell die Freude an dem Urlaub. Da die Kopfteile der meisten Schlafsäcke nicht übermäßig gepolstert sind, sollte man ein kleines, weiches Kopfkissen nicht vergessen.

Thermomatte

Die Thermomatte leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Schlafkomfort. Genauso wie der Schlafsack sollte sie daher möglichst klein, leicht und dennoch bequem sein. Eine Nacht in einem Zelt ist zwar nicht so bequem wie in einem Grand-Hotel, aber mit der richtigen Unterlage kann man trotzdem wirklich komfortabel auf dem Boden liegen.

Eine gute Thermomatte ist 5 bis 10 Zentimeter dick und mit mehreren Lagen Kunstfaser gefüllt. Sie sollte auch bei leichtem Frost noch zu verwenden sein und eine Reflektorfolie haben. Die Reflektionsschicht strahlt die Körperwärme zurück.

Faltmöbel

Mit Sicherheit sind Faltmöbel nicht unbedingt notwendig, aber dennoch eine große Erleichterung. Viele Campingplätze stellen natürlich Tische und Bänke zur Verfügung, aber eigene Stühle und Tische erhöhen aber sicherlich die Privatsphäre. Vor allem am Abend beim Entspannen vor dem Zelt kann ein bequemer Falthocker große Dienste erweisen.

Überdachte Sitzmöglichkeiten am Campingplatz
Einige Campingplätze bieten überdachte Sitzmöglichkeiten an.

Kochen auf Reisen

Die meisten Motorradurlauber werden wohl meistens auswärts essen gehen. Trotzdem ist es schön, die Möglichkeit zu haben, ein eigenes Mahl oder einen Kaffee zuzubereiten. Ein Kartuschenkocher und Geschirr sind daher auch immer sehr praktisch.

Auf den meisten Campingplätzen findet man aber alternative Kochgelegenheiten und Restaurants. Zudem gibt es auch viele Lebensmittel, die nicht gekocht werden müssen. Dabei ist es wichtig, daran zu denken, dass die Lebensmittel unterwegs ohnehin nicht gekühlt werden können.

Eine große Koch-Campingausrüstung erübrigt sich da ohnehin. Um eine Suppe oder Wasser zu erhitzen, reicht der kleine Camping-Gaskocher völlig aus. Multifunktionswerkzeuge mit Gabel, Löffel und Messer sind ausgesprochen praktisch.

Hygiene

Die Hygiene darf auch auf Reisen nicht vernachlässigt werden, schließlich schaden Bakterien der Gesundheit. Zur Grundausstattung gehören daher:

  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Shampoo und Duschgel
  • Gesichts- und Sonnencreme
  • Waschlappen
  • Reisehandtücher
  • eine Haarbürste
  • Toilettenpapier
  • Reisewaschmittel

Kleidung & Accessoires

Natürlich schützt die Motorradkleidung zuverlässig gegen Kälte und Nässe, aber sie ist schwer und oft auch zu warm. Bei einer Tour will man es sicher auch öfter etwas bequemer haben. Aus diesem Grund sollte man Unterwäsche, Hosen, Schlafanzüge, Badesachen, T-Shirts, Pullover, Sonnenbrillen, Regenjacken und Kopfbedeckungen einpacken.

Reisedokumente

Die Reisedokumente gehören bei jeder Reise generell ins Gepäck. Wichtige Dokumente für eine Motorradreise sind Fahrzeugpapiere, Geldbeutel mit Bargeld und EC- bzw. Kreditkarte, Bankkontakt für die Kartensperrung im Notfall, Führerschein, Personalausweis und die Krankenversicherungskarte.

Nice to have

Nicht unbedingt lebensnotwendig, aber mit Sicherheit für viele Menschen trotzdem unverzichtbar sind das Handy, das Ladekabel und die Powerbank. Beim Campen können Kabelbinder, Taschenmesser, Wäscheleinen und eine Lampe hilfreich sein.

Die Planung der Reise

Neben der Ausrüstung sollte natürlich auch die Streckenführung und die Auswahl der Campingplätze geplant werden. In Österreich gibt es eine Vielzahl an sehr schönen Campingplätzen mit einer tollen Lage und einer guten Ausstattung. Bei der Wahl kann man sich an einem Campingplatzführer orientieren oder einfach im Internet nach Plätzen suchen.

Es ist wichtig, die Bewertungen zu lesen, sie verraten viel über den Zustand des Platzes. Saubere und moderne Sanitäranlagen sind ein wichtiges Kriterium. Auch auf die Lage und die Freundlichkeit des Personals sind vielen Menschen wichtig. Sicherlich lohnt es sich, die Plätze vorab zu buchen. Dies erspart bei der Ankunft meistens viel Zeit und man muss nicht damit rechnen, dass der Platz ausgebucht ist und man weiterfahren muss.

Die Motorradsaison beginnt in Österreich Mitte April. Im gleichen Zeitraum eröffnen auch die Campingplätze. Bei Touren im Frühling lohnt es sich, die Öffnungszeiten genau anzusehen. Jeder Platz macht seine eigenen Regeln.

Motorradfahrer in der Kolonne
Gemeinsam macht’s natürlich noch mehr Spaß!

Die schönsten Routen durch Österreich und Europa

Doch welche Strecken eignen sich am besten für ein Asphalt-Abenteuer mit dem Motorrad? Hier sind die sechs besten Roadtrip-Routen in Österreich und Europa:

  • Österreich- Osttirol/ Mittersill:
    Osttirol lockt mit seinen sonnenverwöhnten Gebirgslandschaften und den großartigen Panoramastrecken. Vor allem die Tour von Mittersill über die Felbertauernstraße mit grandiosem Blick auf die Hohen Tauern über die Lienzer Dolomiten zum Alpendorf Heiligenblut ist ein Erlebnis. Der Höhepunkt kommt dann anschließend bei der Fahrt auf der mautpflichtigen Großglockner Hochalpenstraße. Durch das Salzachtal geht es anschließend zurück nach Mittersill.
  • Deutschland – Mittelrhein:
    Die Strecke am Mittelrhein verspricht Rheinromantik mit Burgen und Festungen. Vor allem die Strecke zwischen Bonn und Frankfurt ist ein echtes Erlebnis. Die Straße führt am ununterbrochen am Ufer des Rheins entlang. Zu den Highlights der Strecke zählen die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz sowie die Marksburg in Braubach.
  • Italien – Stilfser Joch:
    Die Fahrt geht über den höchsten asphaltierten Bergpass der östlichen Alpen, dem Stilfser Joch oder Passo dello Stelvio. Mit einer Höhe von 2757 m ist er der zweithöchste Alpenpass. Die 48 Haarnadelkurven an der Nordseite und die atemberaubende Aussicht bieten ein riesiges Vergnügen.
  • Frankreich – Col de Turini
    Nervenkitzel bietet auch eine Fahrt über den Col de Turini (1607 m). Dieser Pass ist außerordentlich schön und war auch schon Etappenort der Tour de France und der Rallye Monte Carlo. Der rasante Streckenverlauf lässt das Herz höher schlagen.
  • Italien – Strada Statale 163 Amalfitana
    Die Strada Statale 163 gehört zu den herrlichsten Küstenstraßen von ganz Europa. Sie führt zwischen den weltbekannten Städten Sorrento und Amalfian an spektakulären Steilklippen entlang. Zu Füßen dieser einzigartigen Straße liegt das Tyrrhenische Meer.
  • Norwegen – Fylkesvei 17
    Diese Tour ist eher für Erfahrene geeignet, da sie 650 Kilometer lang ist. Dafür bietet sie ein spektakuläre Naturerlebnisse und gigantische Ausblicke auf die Küste. Hoch im Norden erlebt man ein unglaubliches Gefühl von Freiheit und Weite.

Fazit: Campingtrip mit dem Motorrad

Ein Campingtrip mit dem Motorrad ist ein wundervolles Abenteuer, allerdings die Reise aus platztechnischen Gründen gut durchdacht sein. Ein leichtes Zelt, ein warmer Schlafsack und eine weiche Unterlage sind essenziell. Um den Komfort zu erhöhen, eignen sich Klapptische, Klapphocker, bequeme Kleidung und ein Kartuschenkocher mit Geschirr. Wichtige Dokumente wie die Fahrzeugpapiere und der Personalausweis dürfen nicht fehlen.

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